22_04

Worum es mir geht - eine Einführung

Lehrer neigen dazu, ihr Engagement und ihr Können beweisen zu wollen. Unter dem Druck der Schule, der Elternschaft und auch der Schüler stehen sie oftmals zwischen den vielen Erwartungen und reagieren als Folge darauf mit dem immer wieder gerne gesehenen 'besonderen Engagement'.
Welcher Lehrer kennt nicht die intensiven Gespräche mit Schülern oder Eltern, die langen Telefonate vom privaten Telefon aus, die zusätzlichen Arbeitsgemeinschaften und Projekte, die großzügigen Klassenfahrten oder sogar Hausbesuche?
Der Lehrer scheint von allen Seiten unter Druck zu stehen. Bei genauerem Hinsehen fällt aber auf, dass er auch jede Menge nicht genutzter Freiheiten hat. Vielleicht fehlt ein stimmiges Bild für die eigene Profession. Ein Bild, das nicht ein reines 'Privatding' ist, keine Über- oder Unterforderung bedeutet, sondern die Basis für eine Arbeit bildet, der man mit Stolz nachgeht und die eine gesellschaftliche Anerkennung findet. In Ermangelung eines solchen Bildes macht der Lehrer sich den größten Druck vielleicht selbst, weil er sich so den wildesten Forderungen und Erwartungen ausgeliefert fühlt. Kein Wunder wenn er dabei über die Jahre möglicherweise etwas sonderlich wird, zum Verwaltungsderwisch oder auch zum tragischen Opfer einer 'bösen' Klasse.
Mein Blog möchte sich mit dieser und ähnlichen Fragen beschäftigen. Und da Projekte dieser Art häufig komplexer sind als sie auf den ersten Blick erscheinen, bedarf es einer Unterstützung, die hier von einem Philosophen geleistet werden soll, dessen Philosophie eine geradezu unerschöpfliche Quelle von Bildern und Ideen über ein Denken in Paradoxien und Kehrseiten darstellt.

Gemeint ist der Philosoph Friedrich Nietzsche, der – nicht ganz zu Unrecht – von sich selber einmal behauptet hat, er sei eigentlich der erste richtige Psychologe überhaupt. Und fast hört man schon aus der Ferne einen ersten entrüsteten Einwand: Was? Nietzsche? Doch nicht der mit den Frauen und der Peitsche?
Aber gewiss! Genau der. Man darf gespannt sein.